Tiere Infoseiten
Ein Herz für Amphibien
Kaulquappen, Frösche und Molche in der Natur bitte nicht stören
Viele Erwachsene können sich noch gut daran erinnern, in ihrer Kindheit Kaulquappen oder sogar Lurche und Frösche im Bach gefangen und mit nach Hause genommen zu haben. Die interessante Entwicklung von der Kaulquappe zum Jungfrosch mit dem Wachsen kleiner Hinter- und Vorderbeine sowie der Rückbildung der Kiemen, ist eine interessante Metamorphose im Tierreich, die sich gut innerhalb von sechs bis zwölf Wochen beobachten ließ. Leider sind alle diese Amphibien in Deutschland mittlerweile hochgradig vom Aussterben bedroht, so dass das Fangen und Beobachten von Frosch, Molch und Co. gegen das aktuell geltende Naturschutzrecht verstößt, in dem wildlebende Tiere nicht geschädigt, verletzt oder gefangen werden dürfen.
Insbesondere der Lebensraum der auf Wasser angewiesenen Tiere ist derart bedroht, dass die noch vorhandenen Tiere umso besser geschützt werden müssen. Früher gab es in der offenen Landschaft überall kleine Gewässer, Teiche oder Tümpel, die für längere Zeit nicht trockenfielen und somit einen perfekten Lebensraum für Frösche und Lurche boten. Die zunehmende Bebauung, Versiegelung und Entwässerungen, beispielweise der Asphaltierung vieler Wegen, hat 80 bis 90 Prozent dieser Wasserstellen beseitigt. Früher konnte eine große Pfütze in einem Lehmweg ausreichen, damit sich dort innerhalb weniger Wochen aus Kaulquappen Frösche entwickeln, heute sucht man derartige Stellen oft vergeblich. Für Langen heißt das konkret, das an den Waldteichen und am Paddelteich, aber auch an den offenliegenden Stellen des Sterzbaches in der Altstadt oder An der Rechten Wiese, keine Kaulquappen entnommen werden dürfen.
Auf vielen Internetseiten rund ums Thema oder auch YouTube Videos ist eine anschauliche Information trotzdem möglich, nur die Tierwelt bleibt verschont und kann auch noch von späteren Generationen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden. Die Stadt Langen engagiert sich seit 1996 gemeinsam mit dem BUND Langen/Egelsbach und dem NABU Langen/Egelsbach für Amphibien. So gibt es temporäre Krötenzäune Im Loh und Am Steinberg, die vom BUND betreut werden sowie mehrere stationäre Krötentunnel unweit des Naturdenkmals Steinbruch. Darüber hinaus wurde der renaturierte Sterzbach mit einem Überlaufbecken, als Teich gestaltet und im Stadtwald acht Teiche für Amphibien künstlich angelegt.
Weitere Informationen:
Wespen, Hummeln und Hornissen
Sommerzeit ist auch Wespenzeit. Obwohl die Insekten manchmal lästig werden können, sind sie wie Bienen, Hummeln oder Hornissen eher harmlos. Etwas schwieriger gestaltet sich das Zusammenleben immer dann, wenn die Wespen ihr Nest in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern errichtet haben. Besonders beliebt sind hier Dachböden, Rolladenkästen, Vorsprünge oder Nischen bei Balkonen, Gartenhütten oder Verandadächer. Mit einfachen Vorsorgemaßnahmen kann der unmittelbare Nestbereich aber oft so abgesichert werden, dass die ein- und ausfliegende Tiere im Garten weniger stören und auch nicht mehr in das Haus gelangen können. Nur im äußersten Notfall können die Nester auch von Fachleuten umgesiedelt werden. Bei einigen Nistplätzen, zum Beispiel unter Dächern und in Hohlwänden sowie bei Erdnestern ist diese Lösung nicht möglich, weil der eigentliche Nestbereich nicht erreicht werden kann.
Wespen und Hornissen sind nütztliche Tiere. So kann ein großes Wespenvolk pro Stunde über tausend Fliegen, Raupen und ähnliche Schädlinge fangen, außerdem bestäuben sie Blüten- und Obstpflanzen. Die Stiche von Wespen, Bienen und Hornissen sind viel harmloser als gemeinhin angenommen wird. Mit einem kühlenden Gel oder Zwiebel- oder Zitronenschalen behandelt, geht die Schwellung bald zurück. Bei Problemen mit Wespen- oder Hornissennestern berät die städtische Umweltabteilung gerne unter der Telefonnummer: 06103 203-391.
Wasservögel und Zugvögel gern zu Gast am Langener Waldsee
Der Langener Waldsee ist der größte Badesee und die größte Wasserfläche im Rhein-Main-Gebiet. In und an dem Gewässer leben viele Wasservögel, darunter Raitäten und Zugvögel. Der NABU und der HGON beobachteten schon Sterntaucher, Haubentaucher, Prachttaucher, Lachmöwen, Uferschwalben, Tafelenten, Reiherenten, Mandarinenten, Schellente, Samtenten, Eisenten, Stockenten, Kanadagänse, Nilgänse, Kormorane, Höckerschwäne, Blässhühner, Graureiher oder Teichhühner. Auch sehr seltene Arten wie Rohrdommel, Eistaucher oder Flussregenpfeifer waren schon zu Gast am Langener Waldsee.
Die Vogelwelt Deutschlands und Luxemburgs
Vögel und Vogelschutz
Viele Vogelarten leben in unseren Gärten. Dazu gehören Spatzen, Amseln, Tauben, Stare und Meisen. Andere Arten sehen wir nicht so häufig. Sie bevorzugen ein Leben im Wald, an Gewässern oder Feldgehölz. Oft sind auch seltene Vogelarten darunter, wie das Blaukehlchen, der Eisvogel oder der Flussregenpfeifer. Bei Fragen zum Thema Vögel und Vogelschutz wenden Sie sich an die Langener Umweltberatung oder an den Vogelschutzbeauftragten der Stadt Langen.
Vogelschutzbeauftragter der Stadt Langen
Dieter Ohler - Mitglied beim NABU und HGON
06103 72258
Mit vogelkundlichen Beobachtungen studieren die Vereine und Organisationen die heimische Vogelwelt und kartieren die Arten. Dies hilft Schutz- und Pflegemaßnahmen für das jeweilige Gebiet zu planen. Sie betreuen aber auch aktiv einige Naturschutzgebiete beispielsweise durch Gehölzschnitt, um den Lebensraum der Tiere zu erhalten. Auf Führungen und Wanderungen geben sie ihr Wissen gern an interessierte Vogelfreunde weiter.
Links und Hilfe
Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON)
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Vogelkundliche Beobachtungsstation Untermain e.V.
Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland
Ein Herz für Schwalben: Brutplätze werden Mangelware
Schwalben zählen zu den bekanntesten Vögeln. Fehlende Brutmöglichkeiten schränken aber ihren Lebensraum immer mehr ein. Während Hausbesitzer aus Angst vor der Vogelgrippe die Nester der Mehlschwalben zerstören, verschließen besorgte Bauern den Rauchschwalben ihre Ställe, um Hygieneanforderungen gerecht zu werden. Doch die Singvögel bedrohen weder unsere Gesundheit noch die Lebensmittelsicherheit. Die Nester der kleinen Koloniebrüter sind gesetzlich geschützt und dürfen nicht beschädigt beziehungsweise abgeschlagen werden. Den Zugang zu den bestehenden und genutzten Nestern zu versperren ist ebenfalls verboten. Die Verschmutzung der Hausfassade durch die Vögel lässt sich aber leicht vermeiden. Mit der Montage eines Brettes an der richtigen Stelle wird der Kot aufgefangen und damit nicht mehr zum Ärgernis für Hausbewohner und- besitzer.
Weitere interessante Informationen rund um Schwalben gibt es auf der Internetseite des NABU. Auf dieser Seite können auch Bauanleitungen für Schwalbennisthilfen, fertige Nistmulden und Kotbretter bestellt werden sowie „Schwalbensteckbriefe mit Originalvogelrufen“ angeschaut und gehört werden. Mitglieder des NABU und der HGON zählen die Schwalbenbrutpaare in Langen und Egelsbach. Wenn Sie bei sich zu Hause Nester haben melden Sie dies an den NABU weiter. Auch bei allen anderen Fragen rund um das Thema Schwalben, beispielsweise das richtige Anbringen von Kotbrettern oder Nistmulden, sind Dr. Eva Sickinger und Dieter Ohler vom NABU gerne behilflich. Telefon: 06103 66516 oder E-Mail: e.sicklinger@nabu-langen.de.