Jede Menge Wasser
Feinster goldbrauner Sand, mitten im Grünen und jede Menge Wasser: Das Strandbad Langener Waldsee ist wie Urlaub. Kein Wunder, dass bei Badewetter riesengroßer Andrang herrscht. Bis zu 20.000 Besucherinnen und Besucher sonnen sich dann leicht oder gar nicht bekleidet am "hessischen Mittelmeer". Segler, Surfer und Angler gehen in Vereinen ihren Hobbys nach und verfügen über eigene Clubanlagen.
Das größte Freizeit- und Erholungszentrum im Rhein Main Gebiet liegt zwei Kilometer südöstlich des Frankfurter Flughafens an der B44. Entstanden ist der rund 100 Hektar große See ist durch den jahrzehntelangen Kiesabbau. Betrieben wird das Bad von der Bäder- und Hallenmanagement Langen GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadt Langen.
Der gut 900 Meter lange Sandstrand ist ein Paradies für alle. Besonderen Spaß bereitet es, von einer der vier Schwimminseln in den See zu springen. Kinder können sich nicht nur im Wasser austoben, sondern auch das monumentale Piratenschiff entern, das am Ufer gestrandet ist. Bei zu großer Hitze spenden Sonnensegel Schatten. Speisen und Getränke bietet der Kiosk mit Gastgarten. Für sportliche Betätigung außerhalb des Wassers stehen unter anderem vier Beachvolleyballfelder zur Verfügung.
Am Nordufer liegt ein beliebter FKK-Abschnitt. Wer länger am See bleiben möchte, wird auf dem Campingplatz heimisch. International bekannt ist der Waldsee durch den Schwimmstart bei den Ironman-Europameisterschaften Anfang Juli. Die Triathleten legen dann in den frühen Morgenstunden und angefeuert von Tausenden von Zuschauern eine Strecke von 3,8 Kilometern im Wasser zurück.
Außerhalb des Wassers finden Radfahrer, Wanderer, Jogger, Jäger und Vogelkundler ein vielfältiges Betätigungsfeld.
Umwelt und Natur
Das Naherholungsgebiet rund um den Waldsee ist ein beliebtes Ausflugsziel, wo Jung und Alt die Schönheit der Natur mitten im Ballungsraum Rhein-Main genießen können. Durch die umfangreiche Rekultivierung der früheren Ostgrube entstanden über die Jahre einmalige Landschaftsräume. Steile Böschungen wurden abgeflacht und sorgsam bepflanzt. Feuchtwiesen, Röhrichtzonen und Schilfsäume locken Amphibien, Libellen und Vögel an.
Der geologische Untergrund im Gebiet des Waldsees besteht aus Sand und Kies. Diese Bodenschichten haben der Main und seine Nebenarme über Jahrmillionen abgelagert. Heute sind viele Flüsse begradigt und reguliert. Deshalb bieten die Kiesgruben Ersatzlebensräume für Tiere, die eigentlich von Natur aus die Altarme und Kiesbänke der Flüsse als Lebensraum benötigen. Das Waldseeareal ist ideal, um Brut- und Zugvögel zu beobachten
An der überwiegend verfüllten Ostgrube nisten Kanadagänse und Schwäne. Auch seltene Haubentaucher, Rohrdommeln, Flussregenpfeifer und Rohrweihen lassen sich nieder. Hinzu kommen zahlreiche Amphibien, die am Waldsee Laich- und Lebensräume gefunden haben.
Noch heute wird am Waldsee nach Kies und Sand gebaggert. Anno 1927 begann die Firma Sehring mit dem Abbau hochquarhaltiger Mainsande und -kiese, die gerde im bauintensiven Rhein-Main-Gebiet ein begehrtes Gut sind. Etwa hundert Beschäftigte sind am Sehring-Standort Langen tätig und verdienen dort ihren Lebensunterhalt.
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Arbeitskreis "Rodgau und Dreieich" der Hessischen Gesellschaft für Ornothologie und Naturschutz e.V.