Fahnen zum Internationalen Gedenktag

„Nein zu Gewalt an Frauen“ am 25. November

Langens Frauenbeauftragte Sabine Nadler und Bürgermeister Jan Werner zeigen Flagge gegen Gewalt an Frauen. Foto: Schaible/Stadt Langen

Immer noch sind viele Frauen und Mädchen Opfer von Diskriminierung und Gewalt. In Deutschland erlebt jede dritte Frau im Verlauf ihres Lebens mindestens einmal körperliche und/oder sexuelle Übergriffe. In jedem vierten Fall sind dabei die Täter aktuelle oder frühere Partner. Daher setzt Langen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen (Montag, 25. November) in der Woche vom 20. bis 27. November vor der Neuen Stadthalle an der Südlichen Ringstraße und dem Mütterzentrum an der Zimmerstraße ein Zeichen und hisst Fahnen mit der Aufschrift „frei leben – ohne Gewalt“ in Deutsch, Französisch, Spanisch und Englisch. Die Fahnenaktion wird seit 2001 von Terre des Femmes organisiert. Die in Hamburg gegründete Menschenrechtsorganisation setzt sich weltweit für Frauen und Mädchen ein. In Langen organisiert das Frauenbüro die Teilnahme.

In diesem Jahr weist die Aktion darauf hin, dass das Ende einer Beziehung für Frauen nicht immer automatisch auch das Ende häuslicher Gewalt bedeutet. Darauf macht Terre des Femmes 2024 aufmerksam mit dem Slogan #WennDieGewaltNichtAufhört – Partnerschaftsgewalt endlich wirksam beenden! Denn Partnerschaftsgewalt geht oft auch nach der Trennung weiter. Manche Männer versuchen dann sogar mit Gewalt Kontrolle über die Frau auszuüben. Wenn es gemeinsame Kinder gibt, nutzen die Täter vielfach das Sorge- und Umgangsrecht ebenfalls dafür aus. So erlitten alleine im vergangenen Jahr 132.966 Frauen Gewalt durch den Partner oder Expartner. Und 155 wurden von ihren (Ex-)Partnern ermordet.

Trotz der seit Jahren alarmierenden Zahlen gibt es immer noch viel zu wenig Unterstützung für Betroffene von häuslicher Gewalt: zu wenig Beratungsangebote, zu wenig Plätze in Frauenhäuser und zu wenig Angebote für Täter. Und das, obwohl Deutschland die Istanbul-Konvention unterzeichnet hat und sich damit zum Ausbau von Gewaltschutzmaßnahmen verpflichtet hat. „Darum ist es besonders wichtig, dass wir den Internationalen Tag ,NEIN zu Gewalt an Frauen‘ nutzen, um für ein gewaltfreies und gleichberechtigtes Leben für alle Mädchen und Frauen weltweit einzustehen“, sagt Langens Frauenbeauftragte Sabine Nadler.

„Betroffene von Gewalt sollen wissen, dass sie in ihrer Not nicht allein sind. Deshalb möchten wir in Langen das wichtige Thema zusammen mit dem städtischen Frauenbüro in den Blickwinkel der Öffentlichkeit bringen und so ein solidarisches Zeichen setzen“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Leider ist Gewalt gegen Frauen auch in Deutschland immer noch ein alltägliches Thema“, erläutert Sabine Nadler.

„Wer sich bedroht fühlt oder sogar schon Opfer wurde, soll wissen, wo er sich im Notfall hinwenden kann“, erklärt Sabine Nadler und verweist auf die Beratungsstelle des Kreises Offenbach „Frauen helfen Frauen“, die telefonisch unter 06106 3111 erreichbar ist. Ebenfalls 24 Stunden täglich ist das bundesweite „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ besetzt. Unter der kostenfreien Rufnummer 116016 wird anonym, kompetent und vertraulich geholfen.

Zusätzlich soll auch eine Plakataktion mit dem Titel „Wir brechen das Schweigen“ vor Ort auf das Thema Gewalt an Frauen im häuslichen Bereich aufmerksam machen. Ziel ist es, die Hilfs- und Beratungsangebote im Kreis Offenbach und das bundesweite Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen besser bekannt zu machen.

Jede und jeder Einzelne kann sich selbst engagieren und aktiv werden und beispielsweise mit dem in den sozialen Medien geteilten Plakat zum Handeln aufrufen und ein Zeichen setzen für ein Miteinander, das stärker als Gewalt ist. Ob Selfies, Gruppenfotos, Videos oder Reels – mit dem Aktionsfilter des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ kann innerhalb von Sekunden ein farbiges Signal gegen Gewalt an Frauen gesetzt werden. Der Farb-Filter kann ab sofort von allen Facebook- und Instagram-Nutzerinnen und -Nutzern einfach, kostenlos und ohne große Vorkenntnisse verwendet werden. Benötig wird nur ein Smartphone mit Kamera.

Weitere Infos gibt es auf der Aktionswebseite des Hilfetelefons unter der Adresse www.hilfetelefon.de (Menüpunkt: Kampagnen & Aktionen – Aktionen – Schweigen brechen). Dort gibt es auch das Aktionsschild zum Ausdrucken. Damit können alle ein Selfie von sich machen und es mit dem Hashtag #schweigenbrechen in den eigenen sozialen Netzwerken posten. Alle Beiträge mit diesem Hashtag werden in der Fotogalerie gesammelt. Alternativ kann das Foto auch per E-Mail an partnerbuero@hilfetelefon.de geschickt werden.

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