Carina Schade
Mein Name ist Carina Schade (geb. Baumgardt), Jahrgang 1982, seit April 2022 zweifache Mama.
Zum Triathlon kam ich einerseits ganz plötzlich, andererseits wurde eine gewisse Begeisterung schon vor einigen Jahren wach gekitzelt.
2003 habe ich beim Ironman Frankfurt im Rahmen meiner Physiotherapie-Ausbildung freiwillig stundenlang im Ziel geschundene Beine massiert. Damals musste ich erst mal fragen: Was, wieviel schwimmen die? Und 180 km Rad? Und einen Marathon? Das kann doch gar nicht gehen! Das würde ich nie schaffen! Wie verrrückt! Wie toll! Dass ich das selbst einmal machen könnte, daran glaubte ich nicht. Triathleten, das sind doch so ganz "Andere". So "Krasse", auf jeden Fall nicht ich - war meine Meinung.
Das war es dann aber auch erst einmal und ich blieb sportlich gesehen vorerst beim Reiten, reiste dann und die Jahre vergingen. Geschwommen bin ich immer sehr gerne und auch mal gelaufen, was aber eher ein planloses Joggen war. Ende 2015 kam ich zurück nach Egelsbach und in einem zufälligen Gespräch mit einer Nachbarin wurde mir der Triathlon-Schwimmkurs der vhs Langen empfohlen.
Ein dort anwesender Mitschwimmer und mittlerweile sehr guter Freund brachte dann einen ganzen Hang voller Steine ins Rollen. Vor allem dadurch, dass er mir so oft gezeigt hat, was ich alles kann und er immer viel mehr an mich geglaubt hat, als ich es selbst auch nur gewagt hätte. Da der Schwimmkurs dann vorbei war, schliff er mich mit zu meiner ersten Swimnight am Langener Waldsee, wo ich wieder einmal nur dachte "Was ist denn bitte hier los?" Ich lernte also das Freiwasserschwimmen und immer mehr Triathleten kennen und ehe ich mich versah, war ich plötzlich inmitten eines immer größer werdenden Kreises von diesen "Verrückten". Der Triathlon-Virus war ausgebrochen. Ich meldete mich zum Frankfurt City Triathlon zur olympischen Distanz an, den ich mit 2:53 h finishen konnte. Das schien mir ganz schön viel Organisation rundherum für so „ein bisschen“ Sport. Also war ich gedanklich schon bei der Mitteldistanz - das könnte man ja im kommenden Jahr mal versuchen. Aber der Stein rollte bereits zu schnell. Ende August 2016 lief ich meinen ersten Halbmarathon in Egelsbach mit gerade noch unter zwei Stunden. Nur sieben Tage später stand ich auch schon an der Startlinie meiner ersten Mitteldistanz, der Challenge Walchsee in Österreich. Ich kam mit 6:04 h ins Ziel und hatte dabei einfach nur jede Menge Spaß. Kaum wieder zu Hause, bot eine Teamkollegin ihren Startplatz zum Frankfurt Marathon an. Was solls, das geht jetzt auch noch, dachte ich und lief also im Jahr 2016 auch noch meine Marathon-Premiere. Ich benötigte 4:18 h, war damit für meinen ersten Start aber ganz zufrieden.
2017 folgten das 100x100 m Schwimmen im Langener Hallenbad, dann der Halbmarathon in Frankfurt, Ironman 70.3 Kraichgau, Heinerman, die Mitteldistanz beim FCT, der Ironman 70.3 Rügen und wieder der Frankfurt Marathon. Im Juli meldete ich mich schließlich mit Herzklopfen für den Ironman Frankfurt 2018 an.
Und dann stand er auch schon vor der Tür. Der Ironman. Das Ding mit den "Krassen". Es war immer noch unglaublich, dort an den Start zu gehen. Eine von denen zu sein, die ich immer so bewundert hatte. Ohne eine bestimmte Zielzeit startete ich getreu dem Motto "Das Ziel ist das Ziel". Also lebend ankommen. Mein Plan war: es langsam angehen, genügend essen und vor allem eins: Spaß dabei haben. Schön wäre es, nicht den allerletzten Platz in der Altersklasse zu machen …
All das ist mir gelungen. Ich hatte ein tolles Schwimmen bis auf einige Orientierungsprobleme durch die noch tief stehende Sonne, ein Radfahren ohne Panne und viel schneller als erwartet und dann ein Lauf, der auf der 2. Hälfte echt eine Qual war (aber das weiß man ja vorher schon), den ich dennoch unglaublich genossen habe. Vor allem ab dem Zeitpunkt, an dem mir klar wurde „selbst wenn ich den Rest gehe statt laufe - ich schaffe es ins Ziel“. Ich hatte wirklich großen Spaß, und als ich endlich durch den Zielkanal am Römer laufen durfte, sind nur noch die Tränen gelaufen vor Freude, Stolz und dieser überwältigenden Emotion wie man sie eben nur im Zielkanal nach einem Ironman haben kann.
2019 wollte ich dann nochmal starten, da kam aber dann die Schwangerschaft mit meinem Sohn dazwischen.
Im August 2021 bin ich das erste mal als Mama auf der Mitteldistanz beim Frankfurt City Triathlon gestartet ohne zu wissen, dass ich bereits wieder schwanger war - gerade deshalb war ich später doch sehr stolz auf eine für die Umstände ganz gute Zielzeit.
Nun ist 2022 und ich stehe wieder in der Startliste für den Ironman Frankfurt … leider wird das aber auch alles sein und ich werde wohl nicht starten können, denn erst im April kam unsere Tochter zur Welt. Da ich den Startplatz nicht mehr verschieben kann, reizt es mich allerdings ein bisschen, zum Schwimmen (meiner Lieblingsdisziplin) zu kommen und ganz vielleicht eine Runde Rad zu fahren um dann aus dem Rennen auszusteigen. Aber das entscheide ich spontan ...
Ergebnisse 2021:
FCT Mitteldistanz (2/80/20): 05:05:08 h
Ergebnisse 2018:
Ironman70.3 Kraichgau (1,9/90,1/21,1): 5:55:42 h
Ironman Frankfurt (3,8/185/42): 13:17:20 h
Ergebnisse 2017:
Ironman70.3 Kraichgau (1,9/90,1/21,1): 6:24:46 h
Heinerman (1,5/50/10): 3:08:06 h
FCT Mitteldistanz (2/80/20): 4:54:56 h
Ironman70.3 Rügen (1,9/90,1/21,1): 5:59:14 h
Ergebnisse 2016:
FCT Olymische Distanz (1,5/45/10): 2:53:36 h
Challenge Walchsee (1,9/90/21): 6:04:29 h