Neue Mensa für die Wallschule

Lange leerstehende Räume am Lutherplatz 1-3 wiederbelebt

Applaus für die Kinder der Wallschule, die das symbolische Band für die Eröffnung der neuen Mensa durchschnitten, spendeten (von links) Schulleiterin Anja Knauß, ihre Stellvertreterin Sandra Spengel, Landrat Oliver Quilling, Bürgermeister Jan Werner sowie Salco-Geschäftsführer Adrian Khalifé. (Foto: Schaible/Stadt Langen)

Die Vorbereitung zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder an der Wallschule sind einen guten Schritt vorangekommen. Im Erdgeschoss des Gebäudes Lutherplatz 1-3 wurde jetzt die neue Mensa für die Grundschule eingeweiht. Dabei profitierten die Stadt Langen und der Kreis Offenbach als Schulträger von einer Förderung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum aus dem Programm „Zukunft Innenstadt“.

Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder wird bundesweit zwischen 2026 und 2029 schrittweise eingeführt. „Um dies zu gewährleisten, müssen wir bereits jetzt die räumlichen Voraussetzungen schaffen“, sagt Bürgermeister Jan Werner.

An der 1907 eingeweihten Wallschule in der Altstadt ist dies eine besondere Herausforderung, da es auf dem Schulgelände keine Erweiterungsmöglichkeiten gibt. Bei der Suche in der Umgebung wurde die Stadt am Lutherplatz 1-3 fündig, wo nach mehreren Eigentümerwechseln mit der Langener Firma Salco, Gesellschaft für Projektentwicklung und Baumanagement mbH, inzwischen wieder ein verlässlicher Partner das Sagen hat.

Die Räume im Erdgeschoss des 1968 erbauten Gebäudes wurden einst von der Volksbank sowie zwischen 1999 und 2015 von Geschäftsstelle und Redaktion der Langener Zeitung (heute Offenbach-Post) genutzt und standen seitdem leer. Durch den Durchbruch zur früheren, ebenfalls seit Jahren leerstehenden Spielothek konnten die erforderlichen Flächen für die Mensa geschaffen werden. „Wir schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe“, freut sich Jan Werner. „Zum einen helfen wir der Schule, zum anderen beseitigen wir den unschönen Leerstand an einer exponierten Stelle in der Innenstadt und sorgen für eine weitere Belebung des Lutherplatzes.“

Die Mensa ist langfristig für alle Schülerinnen und Schüler der Wallschule sowie das Personal, insgesamt etwa 210 Personen, ausgelegt. Das Mittagessen kann in drei Schichten ausgegeben werden, sodass zukünftig jeweils rund 70 Menschen gleichzeitig in der Mensa sein können. Zwischen Schule und Lutherplatz ist es nur ein kurzer Fußmarsch.

Die Mensa hat eine Fläche von 126 Quadratmetern und bietet 74 Sitzplätze. Küche, Ausgabe der Speisen sowie Rückgabe des Geschirrs kommen auf 43 Quadratmeter Fläche. Mit Garderobe, Windfang und Sanitärbereich beträgt die Gesamtfläche 274 Quadratmeter.

Die Kosten für die Ausstattung des Gebäudes belaufen sich auf rund 180.000 Euro, die je etwa zur Hälfte auf Küche sowie Geschirr, Besteck und Möbel entfallen. Dank des Projektes „KiZ (Kinder im Zentrum)“, das im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ bezuschusst wird, beteiligt sich das Land daran mit 50 Prozent. Die andere Hälfte teilen sich Kreis Offenbach und Stadt. Den Umbau und die Renovierung der Fläche sowie die entsprechenden Baugenehmigungen wurden durch Salco und auf deren Kosten übernommen.

„Die Mensa ist nicht nur ein Ort zum Essen – sie bietet den Kindern auch einen Raum für soziales Lernen“, betont Anja Knauß, Leiterin der Wallschule. „Es ist wichtig, diese Umgebung so zu gestalten, wie es die Kinder verdienen: als inspirierenden Ort, an dem sie sich wohlfühlen – wohnlich, einladend und positiv. Auch Kinder wissen eine schöne Umgebung zu schätzen. Die Gestaltung der Mensa drückt die gleichwertige Haltung gegenüben allen Lernbegleitern und Lernenden aus und schafft einen Raum, der soziales Miteinander fördert.“

Auch Landrat Oliver Quilling freut sich mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, dass die Wallschule als erste Grundschule in Langen bereits jetzt in der Lage ist, die Mittagsverpflegung für alle Schüler sicherzustellen: „Mit der neuen Mensa in unmittelbarer Nähe des engen Schulgeländes können wir die für eine Ganztagsbetreuung notwendige Mittagsversorgung gewährleisten.“

Salco-Geschäftsführer Adrian Khalifé hebt die positiven Auswirkungen der Mensa auf die Nachbarschaft hervor: „Wir hatten etliche Anfragen von Spielhallen-Betreibern. Doch das kam für uns nicht in Frage.“ Mit der Mensa der Wallschule sei nun gewährleistet, dass dort langfristig eine gesellschaftliche sinnvolle Nutzung der Räume erfolgt.

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