Ein Stück Aranda de Duero in Langen

Spanischer Künstler bemalt Platz-Mauern im Nordend

Die bisher noch leeren und tristen Wände am Aranda-de-Duero-Platz im Nordend erhalten in diesen Tagen eine farbige spanische Note. Denn der Maler Fernando Arribas Lázaro aus Langens Partnerstadt Aranda de Duero schwingt dort im Auftrag der Stadt eifrig den Pinsel und bringt so Impressionen seiner kastilischen Heimat an den Sterzbach. Der 44-jährige Künstler hat sich schon in Aranda de Duero einen guten Namen gemacht, denn er dekorierte dort bereits zahlreiche Mauern und Wände im Stadtgebiet mit seinen Bildern. Den Kontakt zu ihm stellte der Lehrer Laín Mencia Martínez her, der ebenfalls aus Aranda stammt, jetzt aber in Langen wohnt.

Bürgermeister Jan Werner besuchte den Spanier in seinem „Open-Air-Atelier“ und freute sich über die Fortschritte seiner Arbeiten: “Mit den beiden Wandbildern bekommt der Aranda-de-Duero-Platz endlich sein spanisches Flair und zeigt unsere herzliche Verbindung zu unserer Partnerstadt Aranda de Duero. Die Gemälde sind ein echter Hingucker und verschönern den Platz an der Elisabeth-Selbert-Allee. Im Herbst werden wir die neuen Mauerbilder gebührend mit einer spanischen Feier einweihen“, meinte der Rathauschef. „Bis dahin werden wir auch noch einmal prüfen, ob wir auf diesem Platz, der in seiner jetzigen Konzeption 2018 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde und leider sehr trist daherkommt, weitere Bäume pflanzen können, um dort das Flair einer spanischen Plaza wie in Aranda zu verstärken.“

Das Wandbild vor den Sitzbänken zeigt typische Sehenswürdigkeiten der kastilischen Stadt wie die römische Brücke, den mittelalterlichen Turm der Johannes-Kirche und die Fassade des „Hauses der Kugeln“, in dem schon Königin Isabella die Katholische übernachtet hat. Daneben werden auch die Marien-Kirche mit ihrer einzigartigen Fassade, ein Ausschnitt des berühmten Stadtplans von 1501, typische Häuser des Weizen-Platzes (Plaza de Trigo) und die unterirdischen Weinkeller abgebildet. Natürlich dürfen auch die lukullischen Spezialitäten der Stadt nicht fehlen: der Rotwein des Weingebietes Ribera de Duero und das berühmte Milchlamm. Eingefasst wird das Ganze von zwei Figuren in der traditionellen kastilischen Tracht Arandas.

Vor der Bühne auf der anderen Platzseite zeichnet der Maler ein anderes, ein modernes Bild seiner Heimatstadt, die für ihre zahlreichen Musikfestivals – darunter das bekannte Sonorama Ribera Festival – und seine musikalischen Fiestas in Spanien berühmt ist. Bei diesen Gelegenheiten erklingen überall in der Kommune die traditionellen kastilischen Flötenklänge, die Melodien der lebhaften Blaskapellen der örtlichen Vereine, Bands und Musikgruppen bis hin zu afrobrasilianischen Percussionsklängen. Diese Stimmung fängt der Künstler mit den Bildern von Instrumenten und Verstärkern ein. Daneben zaubert er an die Wand auch die Silhouette der Altstadt, die Brücke über den Fluss Duero und eine der vielen Enten aus dem Park am Fluss.

Die nordspanische Stadt Aranda de Duero, die seit 2006 mit Langen verschwistert ist, liegt auf 800 Meter Höhe in der Provinz Burgos. Sie ist knapp 160 Kilometer von Madrid entfernt und hat rund 33.600 Einwohner. Ihre „Unterwelt“ ist eine echte Besonderheit: Fast unter der gesamten Altstadt befinden sich Weinkeller. Diese Bodegas sind durch sieben Kilometer lange Tunnel miteinander verbunden. Teile davon sind zugänglich und werden bei Festen und von Vereinen genutzt.

Zurück zum Anfang der Seite springen