Erreichtes erhalten und weiterentwickeln
Annett Staab neue Leiterin des Begegnungszentrums Haltestelle
Es ist eine Zäsur für das städtische Begegnungszentrum Haltestelle: Nach 29 Jahren erhält die Einrichtung eine neue Leitung. Martin Salomon, der die am 25. April 1995 eröffnete Haltestelle aufbaute, sie seitdem leitete und somit die städtische Seniorenarbeit maßgeblich prägte, ist zum 31. Oktober in den Ruhestand getreten. Seine Nachfolgerin ist Annett Staab, vielen Langenerinnen und Langenern bereits durch ihre frühere Arbeit als Sozialdienstleitung und stellvertretende Einrichtungsleitung in einem hiesigen Seniorenzentrum bekannt. Ihr Ziel ist es, Erreichtes zu erhalten, die Einrichtung und ihre Angebote bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und offen für neue Wege zu sein.
Die Haltestelle ist eine Einrichtung mit großem Renommee, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und anerkannt ist. „Meine Entscheidung, mich für die Nachfolge von Martin Salomon zu bewerben, ist mir deshalb sehr leichtgefallen“, sagt Annett Staab. Zwar ist sie aus Langen, wo sie etliche Jahre wohnte, vor einigen Jahren der Liebe wegen nach Großostheim gezogen. Doch sie blieb der Stadt, in der sie von 2009 bis 2019 arbeitete, nicht zuletzt über ihren Freundeskreis eng verbunden.
Annett Staab, 1984 im Norden Thüringens im Landkreis Eichsfeld geboren, studierte von 2003 bis 2008 in Marburg Diplom-Pädagogik mit Schwerpunkt Sozial- und Sonderpädagogik (Fokus auf das „Alter“). Später folgte noch eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen in Heidelberg.
Nach zehnjähriger Tätigkeit im stationären Altenhilfebereich in Langen übernahm Annett Staab 2019 die Leitung der Alzheimer Gesellschaft Rüsselsheim, wo unter anderem Beratungen, Schulungen, Gesprächskreise (auch in Langen) und die Ausbildung Ehrenamtlicher ihre Schwerpunkte waren. „Der Wunsch, zur Haltestelle zu gehen, bestand schon lange und erfüllte sich dann letztendlich auch“, freut sie sich auf die neue Aufgabe, in die sie sich seit Anfang September eingearbeitet hat.
„Mein Ziel ist, die flexible Arbeit der Haltestelle, die die verschiedenen Bedürfnisse im Blick hat, Begegnung ermöglicht, Vernetzung und verlässliche Anlaufpunkte schafft, zu erhalten und fortzusetzen“, skizziert Annett Staab. „Gerade letztere Punkte sind angesichts des gesellschaftlichen Wandels besonders wichtig. Wir alle wollen ,gut‘ älter werden. Was dabei gut ist, sieht natürlich jeder anders und in jungen Jahren erkennt man die Bedeutung und Wichtigkeit häufig – noch – nicht. Klar ist jedoch, dass es Rahmenbedingungen in der Stadt braucht und dass diese nicht von allein entstehen und meistens von den betroffenen Gruppen vergleichsweise leise eingefordert werden.“
Besonders wichtig ist Annett Staab auch weiterhin die Aufklärung zum Thema Demenz. So wird sie den Langener Gesprächskreis Demenz weiterhin monatlich leiten. „Demenz ist keine normale Alterserscheinung, sondern eine Erkrankung, die auch in jungen Jahren auftreten kann“, verdeutlicht sie.
„Meine Arbeit im Team der Haltestelle wird unter dem Leitbild stehen, dass es die ,Alten‘ als Gruppe nicht gibt“, betont Annett Staab. „Kürzlich las ich die Bezeichnung ,lebenserfahrene Menschen‘. Das fand ich zunächst etwas sperrig, es ist aber irgendwie gut und zutreffend.“
„Gemeinsam mit dem Team soll und wird das Angebot der Haltestelle lebendig bleiben und sich trotz beständiger Strukturen immer wieder etwas wandeln“, verspricht die neue Leiterin. „Denn – um sich an einen berühmten Werbeslogan anzulehnen – dafür steht das Begegnungszentrum Haltestelle mit seinem Namen.“
Das Begegnungszentrum Haltestelle, Elisabethenstraße 59a, ist geöffnet montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Kontakt: Telefon 06103 203-920, E-Mail haltestelle@langen.de. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.haltestelle-langen.de.