Zwei Varianten für den Paddelteich
Erhalt des Status quo mit Zaun bei Bürgern nicht hoch im Kurs
Das Mühltal wird sein Gesicht verändern: Der Magistrat empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung auf Basis der Bürgerbefragung, ihre Entscheidung zur zukünftigen Gestaltung des Paddelteichs aus nur noch zwei (von ursprünglich drei) Varianten zu treffen. Vom Tisch ist dabei der Erhalt des Status quo, bei dem die Versicherung aus Haftungsgründen eine Einzäunung fordert.
Mehr als 1.200 Bürger haben sich an der Online-Befragung zur Zukunft des Paddelteichs beteiligt, die der Magistrat auf Wunsch der Stadtverordnetenversammlung initiiert hatte. Dabei standen drei Varianten zur Auswahl. Für einen kompletten Verzicht auf einen Teich sowie die Schaffung eines naturnahen Areals mit Bachlauf (Variante 3) sprachen sich 49,3 Prozent der Teilnehmer aus. 42,4 Prozent wünschen sich zwar die Erhaltung eines Teiches, dann allerdings mit einer Böschung (Variante 2). Weit abgeschlagen mit acht Prozent auf dem letzten Platz landete die Variante 1 – Erhalt des Teiches in seiner jetzigen Form mit sanierter Staumauer sowie einer Zaunanlage zur Absicherung.
„Dieses Votum zeigt deutlich, dass ein Zaun, der uns aus Haftungsgründen aufgezwungen wurde, sowohl von den Bürgern als auch von mir nicht gewünscht wird“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Der Magistrat hat sich deshalb ebenfalls entschlossen, dieses Stimmungsbild aufzunehmen und der Stadtverordnetenversammlung zu empfehlen, ihre Entscheidung zwischen den anderen beiden Varianten zu treffen.“
Variante 2 (Teich) schlägt nach augenblicklicher Schätzung mit etwa 430.000 Euro zu Buche, Variante 3 (Bach) mit 600.000 Euro. Die naturnahe Gestaltung ist allerdings über das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ förderfähig, dabei winkt ein Zuschuss von bis zu 85 Prozent. Bei Variante 2 wiederum entstehen Folgekosten für Strom und Wartung einer Pumpe für eine künstliche Belüftung. Im Vorfeld aller Varianten ist eine Entschlammung erforderlich, die nach grober Schätzung etwa 1,2 Millionen Euro kosten wird. Diese müsste bei Variante 2 alle 15 bis 20 Jahre vorgenommen werden. Bei Variante 3 wäre auch die einmalige Entschlammung förderfähig, sodass dies die wirtschaftlichste Lösung darstellt.
„Wir geben den Stadtverordneten mit dem Ergebnis der Bürgerbefragung sowie den Informationen über die einzelnen Varianten ausreichend Material an die Hand, damit diese eine zukunftsfähige und von der Bevölkerung akzeptierte Entscheidung treffen können“, sagt Jan Werner. „Wie diese auch ausfällt, das Mühltal wird auch künftig ein attraktives Naherholungsgebiet bleiben.“
Die Kommunalpolitiker diskutieren am 15. November im Ausschuss für Umwelt, Bau und Verkehr sowie am 21. November im Haupt- und Finanzausschuss über die Zukunft des Paddelteichs. Die Entscheidung soll dann in der Stadtverordnetenversammlung am 7. Dezember fallen. Danach wird die Stadt als Pächter mit den Stadtwerken als Eigentümer des größten Teils des Geländes das weitere Vorgehen abstimmen.