Radschnellverbindung wird verlängert
Ausbau bis zum Bahnhof startet im März
Die Raddirektverbindung Frankfurt – Darmstadt wächst nach Norden: Mitte, spätestens Ende März ist Baubeginn für den Abschnitt „Langen Mitte“. Dieser umfasst den etwa 900 Meter langen Abschnitt von der Walter-Rietig-Straße bis zum Bahnhof. Dabei wird der Geh- und Radweg, der parallel der Bahngleise bis zur Westendhalle verläuft, entsprechend ausgebaut. Der Bereich unter der Brücke zwischen Südlicher Ringstraße und Mörfelder Landstraße sowie die Bahnhofsanlage werden zur Fahrradstraße.
Langen ist seit Herbst 2021 von Egelsbach her an die Radschnellverbindung angebunden, die im Süden aktuell in Wixhausen endet. „Viele Radfahrer haben sich bereits davon überzeugen können, wie bequem und schnell sie auf dieser speziell für sie ausgebauten Strecke vorankommen“, betont Bürgermeister Jan Werner. Gemeinsam mit Erstem Stadtrat Stefan Löbig freut er sich nun, dass die Trasse im Langener Stadtgebiet nach Norden vorankommt.
Zwischen Walter-Rietig- und Friedensstraße wird der Radweg in einer Breite von vier Metern asphaltiert. Der 2,50 breite, gepflasterte Gehweg daneben wird behindertengerecht durch einen Noppenstein getrennt und verläuft entlang der privaten Gärten. Für Anlieger besteht weiterhin die Möglichkeit, die Stellplätze auf ihren Gartengrundstücken mit einer Ausnahmegenehmigung anzufahren. Ab der Friedensstraße wird die Trasse als Fahrradstraße ausgewiesen. Anliegerverkehr ist dann weiterhin erlaubt, Autofahrer müssen aber die nötige Vorsicht walten lassen.
Dabei wird auch der ruhende Verkehr neu geordnet. Bislang parken unter der Brücke Autofahrer wild und zum Teil behindernd. Auf der Ostseite wird das illegale Parken generell verboten, dafür wird auf der Westseite ein neues und geordnetes Parkangebot geschaffen werden. Dabei werden einzelne Parkstände neu gepflastert. Dazwischen sollen Bäume für eine Gliederung sorgen.
Ebenfalls noch im Frühjahr soll der Bau der provisorischen Führung am Bahnhof bis zur Weserstraße beginnen, für die gerade letzten Abstimmungen stattfinden. Ein Provisorium dort ist erforderlich, weil die Stadt Langen den Europaplatz (Bahnhofsvorplatz Ost) komplett umbauen möchte und dafür gerade einen Planer-Wettbewerb vorbereitet. Ab der Weserstraße bis zum Leerwegtunnel ist die künftige Trasse des Radschnellwegs bereits im Zusammenhang mit dem Ausbau der Liebigstraße fertiggestellt worden.
Zur Vorbereitung der Bauarbeiten im Abschnitt „Langen Mitte“ sowie dem Provisorium am Bahnhof finden bereits dieser Tage erste Rodungsarbeiten statt, da diese bis zum Beginn der Brut- und Setzzeit am 1. März abzuschließen sind. So mussten drei Bäume entfernt werden, von denen allerdings zwei aufgrund von Schädigungen sowieso wohl schon bald hätten gefällt werden müssen. Im Gegenzug werden zehn Bäume neu angepflanzt: sieben Felsenbirnen zwischen den neuen Parkplätzen entlang des Radschnellweges von Odenwaldstraße bis Friedensstraße, drei Feldahorne als Baumgruppe im Übergangsbereich zur Bahnhofsanlage. Im Bereich des Bahnhofs werden eine Hainbuchenhecke und Bodendecker entfernt.
Auch zwei Standorte von Altglascontainern entfallen. Die Sammelbehälter an der Thomas-Münzer-Straße und an der Bahnhofsanlage (nahe der Westendhalle) werden entfernt.
Verantwortlich für Planung und Bau des gesamten Radschnellwegs ist die Regionalpark Rhein Main Südwest gGmbH. Die Kosten für den Abschnitt „Langen Mitte“ belaufen sich auf gut 1,1 Millionen Euro und liegen damit rund 200.000 Euro unter früheren Schätzungen. 75 Prozent bezahlt das Land Hessen, 25 Prozent die Stadt Langen. Während der Bauzeit, die auf etwa sechs Monate angesetzt ist, kommt es in den entsprechenden Bereichen zu Behinderungen. Die Regionalpark-Gesellschaft und die Stadt Langen bitten die Bevölkerung bereits im Vorfeld um Verständnis.
Nach Abschluss der Arbeiten vermutlich im Herbst ist die Raddirektverbindung in Langen auf rund 3,3 Kilometern befahrbar. Nach Norden hin ist dann am Leerwegtunnel eine Überführung über die Fahrbahn vorgesehen, bevor die Trasse weiter Richtung Dreieich führen wird.