Hallenneubau im Sportpark rückt näher
Bäder- und Hallenmanagement GmbH soll Planung erstellen
Das zentrale Vorhaben der Neugestaltung des Sportparks Oberlinden nimmt Fahrt auf: Der Magistrat möchte die städtische Bäder- und Hallenmanagement Langen GmbH (BaHaMa) beauftragen, den Neubau einer Vier-Felder-Sporthalle als Ersatz für die in die Jahre gekommene Georg-Sehring-Halle vorzubereiten. Die BaHaMa soll dabei die Grundlagenermittlung, die Vor- und die Entwurfsplanung vornehmen sowie notwendige Gutachten einholen. Die Stadtverordnetenversammlung soll den dazu notwendigen Beschluss im Juni fassen.
Über die Zukunft der 1987 eingeweihten Georg-Sehring-Halle, die vom Turnverein Langen (TVL) und dort vor allem von den Basketballern genutzt wird, ist schon lange und intensiv diskutiert worden. Im 2019 aufgestellten Sport- und Sportstättenentwicklungsplan der Stadt wird der Bau einer neuen Halle als sinnvollste Lösung angesehen. Nachdem der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im März eine Aufnahme des Projekts „Neubau einer Vier-Felder-Halle“ in das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beschlossen und damit eine Förderung von bis zu zwei Millionen Euro in Aussicht gestellt hat, kann nun die Realisierung in Angriff genommen werden. „Das zeigt einmal mehr, wie wichtig das gute Zusammenspiel zwischen Kommune und Bund ist. Ich bedanke mich persönlich bei unserem Bundestagsabgeordneten Björn Simon für seinen Einsatz“, sagt Bürgermeister Jan Werner.
Um keine Zeit zu verlieren, schlägt der Magistrat vor, die BaHaMa mit den ersten Planungsschritten zu beauftragen. Würde die Stadt dies selbst tun, müssten zunächst entsprechende Finanzmittel über den Nachtragshaushalt 2021 zur Verfügung gestellt werden, der aber erst im Herbst beschlossen wird. Die BaHaMa könnte dagegen sofort nach der Beauftragung durch die Stadtverordnetenversammlung an den Start gehen. „Wir schätzen, dass wir die ersten drei Planungsphasen bis Anfang 2022 erarbeiten können, womit wir im Sommer kommenden Jahres die weiteren erforderlichen Beschlüsse der Kommunalpolitik forcieren können“, sagt Joachim Kolbe, in Personalunion städtischer Fachbereichsleiter unter anderem für den Sport sowie BaHaMa-Geschäftsführer. Bei einer Planung über die Stadt würde es rund ein halbes Jahr länger dauern. „Das wäre eine Verzögerung, die wir angesichts des Zustands der Georg-Sehring-Halle gerne vermeiden möchten. Zudem müssen wir aufgrund des starken Zuzugs auch in diesem Bereich die soziale Infrastruktur schnellstens ausbauen“, betont Bürgermeister Jan Werner.
Die Erstellung der Planungen ist auch Voraussetzung dafür, dass die Stadt den konkreten Zuschussantrag für das Bundesprogramm stellen kann. Geplant ist zudem, städtischerseits weitere Förderanträge beim Land Hessen und dem Kreis Offenbach zu stellen. „Wir hoffen, von dort zusätzliche Unterstützung zu bekommen“, sagt Jan Werner.
Auftrag der BaHaMa ist laut Gesellschaftsvertrag der Betrieb, die Instandhaltung und Verwaltung der städtischen Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Aktuell ist sie für die Bäder und die Neue Stadthalle Langen zuständig. „Die Sporteinrichtungen wurden aber schon bei Gründung der Gesellschaft sehr bewusst in den Vertrag aufgenommen, um Handlungsoptionen auf diesem Gebiet zu eröffnen“, erläutert Joachim Kolbe.
Für die ersten drei Planungsphasen rechnet er mit Kosten von rund 250.000 Euro. Nach Erarbeitung der Unterlagen könnte die Stadtverordnetenversammlung dann mit dem Beschluss über die Antragsstellung zum Bundesprogramm zugleich entscheiden, wer das Bauvorhaben fortführt. Auch das könnte die BaHaMa übernehmen, entsprechende Gelder wurden bereits in der Finanzplanung berücksichtigt.
Ausgehend von der Raumplanung, die der Turnverein Langen entworfen hat und die gegenwärtig die Arbeitsgrundlage darstellt, werden die Kosten für den Hallen-Neubau an der nordöstlichen Ecke des Sportparks an der Berliner Allee auf 4,5 bis fünf Millionen Euro geschätzt.
„Die neue Halle ist gemeinsam mit der gerade entstehenden Sport-Kita der wichtigste Schritt, um den Sportpark für die Zukunft zu rüsten. Wir schaffen damit wichtige Infrastruktur für unsere wachsende Stadt“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Von der Vier-Felder-Halle profitiert nicht nur der TVL, sondern die ganze Stadt. Und ich freue mich wirklich sehr darüber, dass wir nun – auch dank des in Aussicht gestellten Bundeszuschusses – zügig voranschreiten können auf dem Weg zur Realisierung dieses für Langen so bedeutenden Projekts.“
Nach Beratung in den städtischen Ausschüssen steht die Beauftragung der BaHaMa mit den ersten Planungsschritten für den Bau der Vier-Felder-Halle am Donnerstag, 10. Juni, in der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung.