Ein Plan für ganz viel Sport
Zukunftsfähiges Konzept für Entwicklung des Sportparks Oberlinden
Fußball, Tennis, Leichtathletik, Basketball, Faustball und etliches mehr: Der Sportpark Oberlinden bietet bereits heute ausgezeichnete Möglichkeiten für Leistungs- und Freizeitsportler. Und das soll noch besser werden: Der Magistrat legt nun einen Bebauungsplanentwurf für eine Weiterentwicklung des Areals an der Berliner Allee vor. Er fußt im Wesentlichen auf den Ideen, die im Sportentwicklungsplan festgeschrieben und somit von der Stadtverordnetenversammlung als Zielsetzung vereinbart wurden. Zwei konkrete Projekte könnten schon bald angepackt werden: der Bau einer Sport-Kita sowie die Errichtung einer neuen Vier-Felder-Sporthalle.
Mehrere mögliche Varianten sind von Planern, Gutachtern und vor allem den Vertretern der im Sportpark vertretenen Vereine – Turnverein, 1. FC Langen, Tennisklub – auf ihre Machbarkeit überprüft worden. „Das jetzt vorgelegte Konzept ist Konsens zwischen allen Beteiligten und berücksichtigt fast alle Wünsche und Anforderungen der Vereine“, freut sich Bürgermeister Jan Werner.
Ein weiteres Ziel ist es, den Bestand auf dem Gelände planungsrechtlich abzusichern. Denn nicht alle Bauten und Anlagen wurden in der Vergangenheit baurechtlich genehmigt. Durch die Lage im Wald müssen nun sowohl für diese als auch für neu geplante Anlagen umwelt- und naturschutzrechtliche Bestimmungen berücksichtigt werden. Somit ist im Bestand aktuell keine Weiterentwicklung möglich. Durch einen Bebauungsplan kann dieses Problem im Bestand gelöst werden, gleichzeitig erfolgt eine Weichenstellung für die Zukunft.
Etliche der Ideen sind eher mittelfristig für eine Realisierung vorgesehen. Doch beim Neubau der Vier-Felder-Sporthalle nördlich der Sehring-Halle könnte es unter Umständen zügig gehen. Denn die Stadt hat Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beantragt und hofft auf zwei Millionen Euro. Das Gesamtprojekt ist mit 4,5 Millionen Euro veranschlagt. „Wir hoffen, im März einen Bescheid aus Berlin zu erhalten. Und dann könnte recht bald mit den Bauplanungen begonnen werden“, sagt Joachim Kolbe, in der Stadtverwaltung als Fachbereichsleiter unter anderem für den Sport zuständig. Turnverein, Stadt und die Bäder- und Hallenmanagement Langen GmbH, die auch Sportstätten errichten und betreiben darf, prüfen aktuell verschiedene Möglichkeiten der Realisierung.
Die Sport-Kita soll im zweiten Halbjahr 2021 zunächst mit einer Interimslösung in Fertigbauweise für drei Gruppen und 75 Plätze ihren Betrieb aufnehmen. „Damit können wir die Kita-Warteliste wieder ein Stück weit abbauen“, betont Bürgermeister Jan Werner. Der TVL hat sich dafür mit dem freien Träger Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Hessen (ASB) zusammengetan. Bis 2024 soll dann die Erweiterung auf fünf Gruppen am endgültigen Standort im Norden des Sportparks am Anfang der Bornbruchschneise erfolgen.
Die Planung für das Gesamtareal umfasst ferner langfristig ein Sportvereinszentrum mit einer Kindersportschule und einer Vereinsgaststätte anstelle der heutigen Georg-Sehring-Halle und eine zentrale Parkplatzanlage. Daran angrenzend ist eine auch für Veranstaltungen nutzbare Multifunktionsarena vorgesehen, daneben ein Fitnessstudio mit Outdoorduschen für Außensportarten. Ersatz für die Beachvolleyballfelder soll im Süden des Sportparks geschaffen werden.
Der Tennisklub bekommt die Aussicht auf eine neue Halle in der Mitte seiner heutigen Anlage, Ersatztennisplätze sind im Südwesten seines Areals vorgesehen. Für den FCL ist ein weiterer Kunstrasenplatz im Süden in der Planung. Perspektivisch soll noch eine zusätzliche Kaltlufthalle, ebenfalls im Süden, errichtet werden. Ein besonderer Clou wird ein Rundlaufkurs auf dem gesamten Gelände, teilweise auf Waldwegen.
Da es sich um ein erstes Konzept handelt, werden damit erst einmal die Nutzung der Flächen definiert. Gebäude und Freiräume werden später vielleicht etwas anders aussehen und können etwas größer oder kleiner ausfallen. Auch wann und ob alle Bestandteile realisiert werden können, ist damit noch nicht festgeschrieben.
„Mit dem nun vorliegenden Entwurf ist ein weiterer Schritt zur nachhaltigen Verbesserung der sozialen Infrastruktur für den Vereins-, Breiten- und Schulsport getan“, ist sich Bürgermeister Jan Werner sicher. „Er gibt den Rahmen vor, in dem sich der Sportpark Oberlinden entwickeln kann. Auch wenn es sicherlich noch ein paar Jahre dauert, bis alle Einzelprojekte angegangen werden können, haben wir ein lohnenswertes Ziel, auf das wir alle gemeinsam hinarbeiten können.“
Mit dem Konzept befasst sich der Ausschuss für Umwelt, Bau und Verkehr am Donnerstag, 27. Januar. Endgültig beschlossen werden soll es in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 18. Februar. Ein erster Schritt im folgenden Bebauungsplanverfahren wäre dann die Erarbeitung eines Vorentwurfs, mit dem die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden eingeleitet wird.