50 Jahre Stadthalle Langen
Ein Haus für alle Bürger, die Kultur und den Schwimmsport
In wenigen Wochen im November können die Langener Stadthalle auf ihr 50-jähriges und die Neue Stadthalle Langen auf ihr 15-jähriges Bestehen zurückblicken: Das ist ein Grund zum Feiern. Deshalb steigt dort am 2. November auch eine große Party mit vielen Hits aus 50 Jahren Musikgeschichte.
Alles begann 1964 mit dem Wunsch, dass eine Stadthalle das kulturelle Leben und die Gemeinschaft in Langen bereichern sollte. Nach einer 39-monatigen Bauzeit konnte das Haus am 15. November 1974 feierlich eröffnet werden. Es war damals das 800. hessische Gemeinschaftshaus und das zehnte Bürgerhaus im Landkreis Offenbach. Mit der Eröffnung begann eine neue Ära im kulturellen, sozialen und sportlichen Leben in Langen, denn Veranstaltungssäle und -räume, Stadtbücherei, Gastronomie, eine Jugendbegegnungsstätte, eine Sozialstation und das benachbarte Hallenbad hatte die Stadt kompakt unter einem Dach vereint. „Die Idee hat sich bewährt und ist seit den Anfangstagen sehr erfolgreich. Und daher haben wir es auch in der Neuen Stadthalle fortgeführt und weiterentwickelt. Nur eine Sozialstation und die Jugendbegegnungsstätte gibt es nicht mehr, dafür ist dort die städtische Glaskunst-Sammlung unter dem Namen Glas/Werke/Langen zu bewundern“, sagt Bürgermeister Jan Werner.
„Der rechteckige Betonbau wurde seinerzeit in gut drei Jahren für rund 13 Millionen Mark gebaut und vom damaligen hessischen Sozialminister Dr. Horst Schmidt als ,ein kommunales Jahrhundertprojekt‘ eingeweiht. Zahlreiche Größen aus Theater, Musik und Kabarett begeisterten seitdem auf den Bühnen ihr Publikum und sorgten dafür, dass sich Langen einen Namen in der überregionalen Kulturszene gemacht hat“, ergänzt Joachim Kolbe, Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und Sport. Von Vereinen, Organisationen, Firmen und Privatleuten ist die Stadthalle ebenfalls vom ersten Tag an rege gebucht worden.
2008 musste das Gebäude umgebaut und modernisiert werden, da die Entwicklung in der Gebäude- und Veranstaltungstechnik, neue hohe Brandschutzauflagen, die Ansprüche der Besucher und die Wünsche der Veranstalter sich seit der Eröffnung 1974 verändert und weiterentwickelt hatten. Die Bäder Langen GmbH (heute Bäder- und Hallenmanagement GmbH) übernahm 2007 die Betriebsführung der Stadthalle und zugleich die Verantwortung für den Umbau und die Sanierung. Im Frühjahr 2008 gingen die Architekten, Ingenieure und Handwerker ans Werk. Die Veranstaltungen wurden derweil überwiegend in die TV-Halle am Jahnplatz ausgelagert und die Stadtbücherei zog ins Sparkassengebäude an der Zimmerstraße. Knapp 20 Monate später war diese Interimsphase vorbei. Mehr als 80 Unternehmen waren direkt oder indirekt am Bau der Neuen Stadthalle beteiligt und schufen ein Werk von beeindruckender Ästhetik, Funktionalität und Ausdruckskraft.
Die Renovierung des Hauses umfasste nicht nur äußerliche Aspekte wie Fassaden, Fenster und Dächer, sondern erstreckte sich auf die Modernisierung von Bühnen-, Ton- und Lichttechnik, Klima- und Lüftungsanlagen sowie Elektro- und Sanitärtechnik. Außerdem wurden noch ein behindertengerechter Aufzug sowie behindertengerechte Sanitäranlagen eingebaut. Doch nicht nur äußerlich wandelte sich das Gebäude, auch der Name wurde nach Ende der Arbeiten in Neue Stadthalle geändert. Im Hallenbad wurden das Foyer umgebaut und an die Stadthalle angeschlossen, die Technik modernisiert, der Beton saniert, der Kassenbereich neu gestaltet, das Flachdach, die Fassade und Innenbauteilen saniert und die Glasflächen ausgetauscht. Seit der Wiedereröffnung steht Schwimmfreunden so auch eine moderne Sportanlage zur Verfügung, die eines der wenigen 50-Meter Becken in der Rhein-Main-Region besitzt und im 3,80 Meter tiefen Sprungbecken kann man sogar Tauchen lernen.
Eine große Herausforderung für alle war der erhöhte Eingangsbereich der Stadthalle. Grund für das ungewöhnlich hohe Erdgeschoss war die alte Fußgängerbrücke über die Südliche Ringstraße, die schon 1999 abgerissen wurde. Die Brücke führte Besucher auf der Südseite direkt ins Gebäude, ohne wieder auf Bodenhöhe abzusinken. Nach dem Abriss übernahm eine Metallkonstruktion diese Aufgabe. Die Anstrengungen der Beteiligten beim Umbau waren jedoch nicht umsonst und das Ergebnis der Arbeiten kann sich sehen lassen. Denn heute bietet sich den Besuchern der Neuen Stadthalle schon vor dem Betreten ein beeindruckender Blick auf die schillernde, offene und transparente Glasfassade. Sie lädt förmlich dazu ein, das Foyer zu betreten. Von dort geht es nach links in die Stadtbücherei, die als hochmodernes Medienzentrum ihren ehemaligen, aber deutlich erweiterten Standort wieder bezogen hat. Auf derselben Ebene ist der Eingang zum Hallenbad und einer der Zugänge zum Restaurant „The Prime Cut“, das für hochwertige Zutaten und ausgefallene Gerichte steht. Das Steakhouse bietet in geschmackvollem Ambiente Platz zum Schlemmen und Genießen und verfügt über eine großzügige Dachterrasse, die zum Verweilen einlädt.
Den größten Teil der Neuen Stadthalle machen die zweieinhalb Geschosse hohen Veranstaltungssäle aus. Wenn alle Trennwände eingezogen sind, finden dort weit über 2.000 Menschen Platz. Theatervorstellungen für Alt und Jung, Konzerte, Partys, Vereinsfeiern, Firmenpräsentationen, Vorträge und vieles andere mehr können hier über die Bühne gehen. Im Untergeschoss wartet das Haus mit vier professionell ausgestatteten Tagungsräumen auf. Sie sind nach den Langener Partnerstädten Romorantin, Long Eaton, Tarsus und Aranda de Duero benannt und lassen sich auch zu einem großen Raum zusammenfassen.
Einmalig ist die Neue Stadthalle vor allem auch durch die zeitgenössische Glasmalerei, die im ganzen Gebäude präsent ist. Überdies ist ihr im Untergeschoss ein eigener Raum gewidmet. Die städtische Sammlung unter dem Namen Glas/Werke/Langen kann sich nun endlich in voller Pracht entfalten. Sie umfasst Werke international namhafter Glasmaler, allen voran Professor Johannes Schreiter aus Langen. Kunstfreunde aus aller Welt können sich allein 50 seiner Bilder bewundern. Darüber hinaus bereichern auch Brian Clarke, der schon Bühnenbilder für Konzerte von Paul McCartney entwarf, oder Théo Kerg, ein Schüler Paul Klees, dem im badischen Schriesheim ein Museum gewidmet ist, den Langener Kulturtempel mit ihrer Kunst. Außerhalb des Ausstellungsraums durchziehen farbenprächtige und hinterleuchtete Glasbilder in beeindruckenden Dimensionen den klar strukturierten Betonbau und schaffen dadurch eine einzigartige Atmosphäre im gesamten Haus.
„Die Neue Stadthalle hat sich seit ihrer Eröffnung zu einem echten Kulturmagneten in der Region entwickelt. Sie ist damit zu einem ,Haus für alle‘ geworden. Es ist keine Übertreibung, wenn wir feststellen: Unser Langener Konzept ist voll und erfolgreich aufgegangen“, resümiert der Langener Verwaltungschef Jan Werner. Und Joachim Kolbe ergänzt: „Die Neue Stadthalle bietet eine einzigartige Mischung aus Unterhaltung, Bildung, Kunst, Gastronomie und Sport. Und das macht – zusammen mit dem Nebeneinander von hochkarätiger und bodenständiger Kultur – den besonderen Reiz und gleichzeitig auch den Erfolg des Hauses aus, das in der Region seinesgleichen sucht.“
Das Spektrum mit vielen kulturellen Glanzlichtern reicht von Theater aller Art, Kabarett, Kinderveranstaltungen, Lesungen und Konzerten bis zu Partys wie „Rock am Sterzbach“ (der in diesem Jahr sein 20-jährigens Bestehen feiern kann), unzähligen Vereinsveranstaltungen oder Darbietungen für Kinder. Namhafte Bühnenstars, Comedians und Musikgrößen locken das Publikum an. Weniger bemerkt von der Öffentlichkeit gehen an der Südlichen Ringstraße Kongresse, Fachtagungen und diverse Firmenveranstaltungen über die Bühne oder es werden Hochzeiten, runde Geburtstage und andere Familienfeiern zelebriert.
Am Samstag, 2. November, 21 Uhr, werden in der Neuen Stadthallte zur großen Jubiläumsparty „50 Jahre Stadthalle, 20 Jahre Rock am Sterzbach und 15 Jahre Neue Stadthalle“ die DJs Dirk, Eddi, Jörg, Micky & Ulli dem Publikum mit Hits aus 50 Jahren Musikgeschichte tüchtig einheizen und das Haus zum Beben bringen. Eintrittskarten gibt es für zehn Euro (zuzüglich Gebühren) im Vorverkauf an der Hallenbad-Kasse sowie bei allen Vorverkaufsstellen von AD Ticket (www.adticket.de). An der Abendkasse kostet der Eintritt 15 Euro.
Weitere Infos gibt es im Internet auf der Seite der Neuen Stadthalle unter der Adresse: www.neue-stadthalle-langen.de.
Auszug aus dem Gästebuch 1974 bis 2024:
Michael Altinger, Peer Augustinski, Accept, Hugo Egon Balder, Barrelhouse Jazz Band, Roberto Blanco, Grit Boettcher, Bonfire, Till Brönner, Jochen Busse, Bülent Ceylan, Cindy & Bert, Lil Dagover, Daphne de Luxe, Die Amigos, Klaus Doldingers Passport, Doro, The Dubliners, Christian Ehring, Hannelore Elsner, Hans Jörg Felmy, Lisa Fitz, Elisabeth Flickenschildt, Thomas Freitag, Thomas Fritsch, Front 242, Joachim Fuchsberger, Gunter Gabriel, Götz George, Walter Giller, Dieter Hallervorden, Edith Hancke, Gernot Hassknecht, Helloween, Christiane Hörbiger, Marianne Hoppe, Hans Dieter Hüsch, Wladimir Kaminer, René Kollo, Christiane Krüger, Hardy Krüger jr., Mike Krüger, H.J. Kulenkampf, Heiner Lauterbach, Volker Lechtenbrink, Michael Lesch, Ingolf Lück, Heidi Mahler, Mary & Gordy, Inge Meysel, Reinhard Mey, Willy Millowitsch, Brigitte Mira, Bill Mockridge, Mundstuhl, Dieter Nuhr, Oli P., Götz Otto, Sissi Perlinger, Pfund, Jürgen Prochnow, Liselotte Pulver, Christian Quadflieg, Queensryche, Dunja Rajter, Ilja Richter, Salsa Verde, Saxon, Dietmar Schönherr, Martin Semmelrogge, Jutta Speidel, Ingrid Steeger, Horst Tappert, Anna Thalbach, Katharina Thalbach, Truck Stop, U.D.O., Susanne Uhlen, Isabell Varell, Wolfgang Völz, Elisabeth Volkmann, Johanna von Koczian, Jürgen von Manger, Max von Sydow, W.A.S.P., Konstantin Wecker, Welthits auf Hessisch, Judy Winter, Dieter Wischmeyer, Lia Wöhr, Barbara Wussow, Anka Zink