Entschlammung am Paddelteich gestartet

Arbeiten greifen der Umgestaltung im Mühltal vor

Mit einem Spezialboot wird der Saugschlauch für die Entschlammung im Paddelteich bewegt. (Foto: Dexheimer/Stadt Langen)

Im Mühltal tut sich etwas: Wer dieser Tage dort unterwegs ist, entdeckt ein ungewöhnliches Gefährt auf dem Paddelteich. Das Boot gehört einer Fachfirma für Fluss- und Teich-entschlammung und reinigt den Boden des Gewässers. Die Arbeiten markieren den ersten Schritt der geplanten Umgestaltung des Paddelteichs.

Nach den trockenen Sommermonaten zeigten sich bei niedrigem Wasserstand deutliche Risse an der Teichmauer. Zusätzlich fordert die Kommunalversicherung eine Umgestaltung des Areals. Daher musste die Stadt den Teich im vergangenen Jahr bereits aus Sicherheitsgründen mit einem Bauzaun absperren und den Damm unzugänglich machen. Gleichzeitig soll aber das Gewässer für die zukünftigen Klimaentwicklungen fit gemacht werden. Die derzeit an tiefster Stelle vier Meter tiefe Staumauer soll durch eine naturnahe Ufergestaltung mit Böschung ersetzt werden. Dadurch wird der Lebensraum für Wasserlebewesen als auch die Wasserqualität deutlich verbessert. Die Umgestaltung des Uferbereichs mit Erhalt des Paddelteiches als Gewässer wurde nach einer umfangreichen Bürgerbeteiligung im vergangenen Sommer, in der die Bevölkerung über drei verschiedene Gestaltungsvarianten abstimmen konnte, von der Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2023 beschlossen. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurden Fördermittel aus dem „Bundesprogramm zur Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ beantragt.

Bevor die Umgestaltungsarbeiten beginnen können, muss der Paddelteich jetzt entschlammt werden. Etwa 2.000 Tonnen Material müssen dabei hochgepumpt werden – der Schlamm steht bis zu zwei Meter tief auf dem Grund. Diese Aufgabe übernimmt das Boot mit Saugschlauch. Über eine Leitung wird die matschige Masse zu einem Förderband transportiert, getrocknet und zum Abtransport bereitgestellt. Die Entsorgung übernimmt ein weiteres Fachunternehmen im Auftrag der Stadt.

„Alle Arbeiten finden in enger Abstimmung mit der Unteren Wasserschutzbehörde, der Naturschutzbehörde und eines baubegleitenden Ökologen statt“, erläutert Bürgermeister Jan Werner. „Enten, Fische und andere Wasserlebewesen im Teich müssen während der Entschlammung nicht umgesetzt werden und können in ihrem natürlichen Lebensraum verbleiben.“ Begleitend wird regelmäßig die Wasserqualität untersucht, sodass sichergestellt ist, dass durch die Arbeiten keine nachteiligen Wirkungen auf das Wasser und damit die Wasserlebewesen verbunden sind. Voraussichtlich Ende des Jahres soll der Teich wieder schlammfrei sein. Zum Schutz von Fisch, Frosch und Teichmuschel musste der Projektstart bis zum Herbst warten, sodass Laichtätigkeiten weitgehend abgeschlossen sind und eine Erhitzung des Wassers durch zu starke Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten vermieden wird.

Bis der Startschuss für die eigentlichen Umgestaltungsarbeiten der Uferbereiche fällt, dauert es noch etwas. Im Rathaus warten die Zuständigen aktuell auf die Zusage der im Sommer 2023 beantragten Fördermittel vom Bund. Sobald der Bescheid ins Haus flattert, kann mit den Ausschreibungen der Arbeiten begonnen werden. Im Anschluss folgt das behördliche Vergabeverfahren, das in einem Auftrag des Magistrats mündet. Läuft alles nach Zeitplan, könnte die Umgestaltung im Anschluss – vermutlich im Herbst nächsten Jahres – beginnen. Denn auch im nächsten Jahr können Folgearbeiten zum Schutz von Tieren und Pflanzen erst in den kühleren Monaten nach Abschluss der Vegetationsperiode beginnen.

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