Einwohnerzahl steigt langsamer

Langen weist 2024 ein Wachstum von 1,2 Prozent auf

Langen ist 2024 weiter gewachsen, allerdings nicht mehr so stark wie im Jahr davor. Zum Jahreswechsel 2024/25 weist die Bevölkerungsstatistik des Bürgeramtes 40.839 Bürgerinnen und Bürger mit Hauptwohnung in Langen aus, 488 mehr als zwölf Monate zuvor. Das entspricht einem Zuwachs von 1,2 Prozent. 2023, als Langen erstmals die 40.000er Marke übersprang, waren es noch zwei Prozent mehr gewesen. 2022 war ein Plus von 1,4 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der Menschen, die eine Nebenwohnung in Langen haben, ist mit 413 nahezu gleichgeblieben (2023: 411).

„Die Zahlen zeigen: Langen ist und bleibt ein begehrter Wohnort“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Wir sind attraktiv, haben eine gute Verkehrsanbindung und können unseren Bürgern viel bieten. Bildung, Kultur, Sport, Freizeit, Einkaufen – in all diesen Bereichen haben wir ein umfangreiches Angebot, das sich in der Region sehen lassen kann.“

„Gleichzeitig hat die Verlangsamung des Wachstums im Zusammenhang mit dem bundesweiten Abkühlen der Baukonjunktur etwas Gutes für uns: Bei der Schaffung der benötigten Infrastruktur, die wir seit 2020 verstärkt in den Fokus genommen haben, können wir inzwischen mehr als Schritt halten“, betont Jan Werner. „So weihen wir in diesem Jahr die Vier-Felder-Sporthalle im Sportpark Oberlinden ein, die die Situation bei den Trainings- und Wettkampfzeiten der Vereine deutlich entspannt. Und wir haben es geschafft, die Warteliste auf einen Kinderbetreuungsplatz bei den über Dreijährigen deutlich zu reduzieren.“

Da die Einwohnerzahl Auswirkungen hat auf den städtischen Anteil an der Einkommensteuer (gemeinsam mit der Gewerbesteuer der größte Posten auf der Einnahmenseite), ist das Bevölkerungswachstum gut für den Langener Haushalt. Ein großer Wermutstropfen ist dabei allerdings der Zensus 2022, dessen hochgerechnete Zahlen im Jahr 2025 in die entsprechenden Berechnungen eingearbeitet werden sollen. In dieser von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder vorgenommenen Erhebung wird für den Stichtag 15. Mai 2022 für Langen eine Einwohnerzahl 37.169 angenommen – etwa 1.800 weniger, als die städtische Statistik zum gleichen Zeitpunkt auswies.

„Wir sind uns sehr sicher, dass unsere eigene Statistik sehr gut geführt und absolut belastbar ist“, sagt Jan Werner. „Natürlich kann es immer ein paar Karteileichen geben, aber niemals in dieser Höhe. Und wenn man bedenkt, dass die stichprobeartigen Haushaltsbefragungen, die maßgeblich in den Zensus eingeflossen sind, von sogenannten Erhebungsbeauftragten nach einer gerade mal dreistündigen Schulung vorgenommen wurden, darf kritisches Hinterfragen erlaubt sein. Aber die Verantwortlichen können uns nicht plausibel erklären, wie sie auf eine derart große Abweichung kommen.“ Angesichts der finanziellen Auswirkungen der umstrittenen Zensuszahlen nicht nur auf den Einkommensteueranteil, sondern beispielsweise auch auf den kommunalen Finanzausgleich, hat die Stadt Langen Widerspruch eingelegt. „Wir fordern entweder belastbare Nachweise für die Richtigkeit der Zensuszahlen oder eine Korrektur“, sagt der Bürgermeister. „Und wir erwarten, dass wir für die Menschen, die in unserer Stadt leben, auch die erforderliche Finanzausstattung erhalten.“

Zurück zur Langener Bevölkerungsstatistik. Das weibliche Geschlecht ist in Langen in der Überzahl. 20.690 Frauen entsprechen 50,7 Prozent der Bevölkerung. Männer weist die Statistik 20.147 aus. Zwei Einwohner lassen sich „ohne Angabe“ im Melderegister führen, was neben der Bezeichnung „divers“ nach dem „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag“ möglich ist. 

Der Altersdurchschnitt liegt bei unverändert bei 43,5 Jahren (Frauen: 44,6, Männer: 42,4). Deutlich größer geworden ist mit 8.070 die Gruppe der über 65-Jährigen (2023: 7.880), die nun 19,8 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die älteste Langenerin ist im Jahr 1921 geboren, die beiden ältesten Männer sind Jahrgang 1922.

Ebenfalls zugenommen hat der Anteil der unter 18-Jährigen von 7.267 auf 7.346 (18 Prozent). Allerdings ist der Anteil der unter Sechsjährigen weiter rückläufig, er lag vergangenes Jahr bei 2.443 (2023: 2.468).

Nicht profitieren vom Bevölkerungswachstum Langens können die beiden großen christlichen Kirchen. 7.009 Langener (17,2 Prozent) sind evangelischen Glaubens, ein Minus von 267 binnen zwölf Monaten. Damit liegt die evangelische erstmals hinter der katholischen Kirche, die noch auf 7.086 Mitglieder (17,4 Prozent) kommt. Ende 2023 waren es 177 mehr, nämlich 7.263. gewesen. Die sonstigen Glaubensgemeinschaften haben 348 Mitglieder (minus vier). Kirchenaustritte gab es insgesamt 347. In der Statistik geführt werden allerdings nur Glaubensrichtungen, die in Deutschland als Körperschaften anerkannt sind. Die Zahl der Muslime wird ebenso wenig erfasst wie die anderer Religionen.

31.377 Langener haben eine deutsche Staatsbürgerschaft, 9.462 nicht. Die Ausländerquote ist leicht auf 23 Prozent gesunken. 3.527 Einwohner stammen von außerhalb Europas (8,6 Prozent).

In der Stadt am Sterzbach leben Menschen aus 126 Nationen. Die größte Gruppe bilden weiterhin die türkischen (987), die afghanischen (777) und die kroatischen (625) Staatsangehörigen. Nur jeweils eine einzelne Frau oder ein einzelner Mann stammt aus folgenden Staaten: Angola, Bahrain, Benin, Botsuana, Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste), Dominica, El Salvador, Estland, Fidschi, Gambia, Guatemala, Guinea, Demokratische Republik Kongo, Malta, Nicaragua, Ruanda, St. Kitts und Nevis, Tansania, Turkmenistan sowie Zypern.

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